Samstag, 31. Januar 2009

Gammelstad


Heute war ich in Gammelstad, das ist quasi der alte Kern der Stadt Lulea. Damals (15. Jahrhundert oder ähnliches) haben sie hier eine Kirche hingebaut, damit die Leute selbst hier im hohen Norden ihre Glaubenspflicht nachkommen konnten. Natürlich war der Kreis der Leute, die hier zur Kirche gehen mussten, sehr groß, dh. lange Anfahrtswege und co. Da kam dann wohl jmd auf die Idee einfache Häuschen (kyrkstugor) um die Kirche zu bauen. Diese gelten als typisch (nord-) schwedisch. Kleine feine meist bis zu 15qm große Häuser, welche bis heute noch erhalten sind und in die Liste als UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Manche, meist die größeren, sind auch immernoch bewohnt und in manchen haben sich Läden für die Touris eingenistet.


Jedoch als ich da war, war weder ein Touri sonst noch irgendjmd dar. Nur irgendn Kerl ohne Zähne. Was der Wohlfahrtsstaat wohl dazu sagt?!?

Die Kirche stammt aus dem, mal nachgucken, 15. Jh, sieht auch sehr mittelalterlich aus. War aber grad ne Messe (haben Protestanten sowas überhaupt?) als ich rein ging, da wollt ich dann doch nicht stören. Deren Gott mag das sicherlich nicht ;)


Als dann irgendwann im 17. Jh der Hafen versandete kam man überein einfach ein cooleres Lulea ans Meer zu bauen. Deswegen ist die Altstadt von Lulea 10 km von Lulea downtown entfernt.


Gammelstad - Rundblick

Natürlich hab ich auf dem Rückweg den Bus verpasst, das gab mir aber die Gelegenheit meine neu erworbenen Schwedisch Kenntnisse anzuwenden, was aber sowas von mächtig in die Hose ging. Aber irgendwie hab ich dann doch noch meinen Kaffee bekommen ;)

Leben

Der Ormberget, kleiner Hausberg mit Skihang und nem Blick auf die Bucht

Endlich Wochenende :D

Ach naja, mein Leben hier is jetzt nicht so stressig, dass das WE als die Erlösung erscheint. Hab ja eben nur den Schweden Teil 2 Kurs, der auch mal gern 2 Wochen nicht stattfindet, und halt den Genossen Braverman verstehen (schwer) und seine antikapitalistischen Thesen zusammenfassen. Der hat leicht abstruse Vorstellungen. Außerdem spür ich da eine Wut in ihm kochen, die ihn alle 4 Seiten mindestens einmal dazu veranlasst irgendwie nen Seitenhieb auf alles kapitalistische zu veranstalten. Is ja auch höchst wissenschaftlich das Buch...

Was mich überrascht hat hier, ist die Sauna Kultur. Man könnte meinen, hier in direkter Nachbarschaft zu den Finnen wäre sie besonders ausgeprägt. Also Saunen gibt es hier viele. Selbst wir haben eine in unserem kleinen Abschnitt für die Austauschstudenten. Aber so richtig verstehen tu ichs nicht. Nicht nackt sondern in Badehose oder Boxershorts (prüde - naja vllt auch nur die Exchange Students?!?), stets geschlechter getrennt und kaum Handtuch dafür immer schön das Holz abgeduscht. Naja Eigenarten halt :D
Lustigerweise grade auf Bild die Sauna Eigenarten der Skandinavier gelesen. Kommt so ungefähr hin.

Endlich!!! Ich hab wieder was zu lesen. Die trostlose Zeit ohne Zeit (haha) ist vorbei. Gestern kam das Schmidtsche Privatblättchen auch mal wieder bei mir vorbei. Da freut sich der Kopf aber :D

Montag ultra schwere Schwedisch Klausur, bei mir zittert jetzt schon alles :) Sie übertreibens ja hier immer mit den Examen (6 h in der Regel), also bin ich mal gespannt wie das so wird.

So dann gehts jetzt mal in die Altstadt (Gammelstad), komische Häuser angucken.

Dienstag, 27. Januar 2009

Diverses

Jetzt sind die ersten 2 Wochen vergangen und ich muss es sagen, es gefällt mir immernoch hier. Die WG lebt sich langsam ein, die Uni nimmt ein wenig Fahrt auf (Klausuren, Essays schreiben, kaffee trinken ;) ) und Sport ist immernoch die Freizeit Beschäftigung Nr.1. War gestern beim Fußball Training und holla, die sind nicht ohne. Spielen ein abartiges Tempo. Muss man sich aber wohl "nur" dran gewöhnen.

Zum Lulea Trip:
Nach der Kirchen Besichtigung, haben wir dann die ersten Schritte auf der Ostsee gemacht. Ist ein abartiges Gefühl auf einem Meer zu laufen. Waren auch dementsprechend verunsichert. Bis wir den Traktor hinten erspähen konnten. Sie haben selbst ne Straße aufm Eis für normale Autos zum Überqueren der Ostsee markiert.

Lulea mit Ostsee (das weise, worauf gelaufen wird)

Danach gings ins Rathaus, um den hohen Blick zu genießen und vom Major zum Lunch eingeladen zu werden. Dazu durften wir uns im Kulturhusens (So Kulturhaus, Konzertsaal, Bibliothek in einem) das Buffett genehmigen.


Nebenbei wurde noch die Eisskulptur im Park begutachtet. Neben diesem naturalistisch angehauchten Otter/ Bieber haben sie noch ne Rutsche eingebaut. Genau mein Ding :D


Abschließend wurde noch die nötigen Rock Utensilien im Red Cross erstanden und richtiges Bier im staatlichen Monopolisten für viel Geld erstanden. Nur so zum Vergleich: Ein Erdinger Weizen aus dem Laden kostet 1,85 €. Nur für besondere Anlässe :D
Dafür sind aber die Preise für Starköl auf Studentenparties ähnlich, d.h. 2 € für n (normales) Bier... könnte man sich in Deutschland auch nicht drüber beklagen.

Das Philosophen Bier... hat ne gewisse Ähnlichkeit mit dem allseits beliebten 0,5er und schmeckt auch eher Premium

Sonntag, 25. Januar 2009

Welcome Dinner

Naja ist dann doch spannender über das Welcome Dinner zu berichten, als über den Downtown Lulea Trip:


Wir hatten also ein Dinner im STUK für alle Exchange Students mit Topic Rock. Jeder hat sich im Second hand Laden (Red Cross) mit rockish Assecoires eingedeckt und kam "verkleidet" zum Dinner. Manche besser manche schlechter :P Scheint wohl deren Ersatz für Karneval zu sein, da sie oft so Motto Parties haben.


Mit nem leckeren Carlsberg in der Hand wurde dann das Programm gestartet, was neben nem superben Essen (3 Gänge, Kaffee, Kötebullar... ich wusste es :D) noch aus kleineren Spielchen auf der Bühne um das Thema Rock bestand. Danach durften unsere Phörase, Teamleader oder so, sich entkleiden und wieder normale Menschen werden. Ist schwedische Tradition, dass sich die Kontaktpersonen für die Erstsemester in Rennanzug-like Sachen, Sonnenbrille und Mütze schmeißen und mit denen dann die "Orientierungswoche" durchmachen. Man soll die Personen nicht erkennen (warum weß ich auch nicht). Und dann am Ende kommt die große Überraschung wer unter dem Anzug steckt. So zumindest die Vorstellung.


Nach dem Essen wurde dann alles aufgeräumt und die Party in Gang gesetzt. Sehr spannend, da die schwedischen Erstsemester auch n Welcome Dinner hatten und danach auf die Party strömten. Leichter Clash of cultures :D


(Ich glaub man sieht Null)

Nach dem ich dann mit einem Franzosen die Kreditkrise und das Umweltproblem theoretisch gelöst hab, sind wir dann um 2 Heim, um meine Hausnachbarn kennenzulernen. Erschreckend: Alles Franzosen mit nem Typ der jedes Länderspiel der Franzosen und Deutschen auswendig kennt. Macht mir Angst zumindest, wenn der mehr über den DFB weiß als ich :D Abschließend ging es dann nach der allmitternächtlichen Kochsession satt ins Bett :P

Freitag, 23. Januar 2009

Lulea Downtown


Lulea Church und so

Reisebericht folgt... wahrscheinlich :P

Donnerstag, 22. Januar 2009

Videoblog

Hätte nicht gedacht, dass das hier im Januar passiert

Mittwoch, 21. Januar 2009

Post

Ja heute ist das Paket, was ich eigentlich im vorraus verschicken wollte, angekommen. Durfte ich dann schön nach Hause schleppen die Box. Ein riesen Spaß im Schneetreiben. Endlich noch mehr Anziehsachen, normale Schuhe, ein wenig zu essen (warum auch nicht) und meine Postkarten:


Jetzt fühle ich mich richtig heimisch. Nur noch ein paar Poster an die Wand geklatscht und fertig.

Außerdem stehen jetzt die ersten Trips fest:
23.1. Lulea downtown
25.1. Ormberget (Hausberg)
(13.2 - 15.2. Borgafjäll - richtig Boarden)
19.2. - 23.2. Oslo
9.4.-13.4. Stockholm
Bin mal gespannt wie das alles so wird. Nur mein Konto wird leiden, gieriges Skandinavien ;)

Dafür haben aber die Schweden ein riesen Vertrauen in den Menschen an sich. Lassen ihre Laptops mehre Stunden unbeaufsichtigt in nem öffentlichen Raum, Bibliothek kann man mit Taschen betreten, Spinte stehen ewig lang offen und jeder kann sich Kaffee holen nachm Essen. Kontrollen gibts hierfür keine. Es wird einfach darauf vertraut, dass sich derjenige auch was zu Essen gekauft hat. Ganz anders wie in Deutschland, aber um Klassen besser.

Des Weiteren sind die Schweden wohl alle kaffeesüchtig (überall Kaffeeautomaten wo man hinblickt) und machen dementsprechend viel Pause um das Schwarze reinlaufen zu lassen. Da kann sie auch niemand stören. Bißchen wie teatime bei den Briten nur total unregelmäßig :P

Dienstag, 20. Januar 2009

Alltag

Moin Moin,

Langsam fängt hier das reale Leben an, schade eigentlich.
Hab nun 2 Kurse:
  1. Schwedisch for idiots. Kann ich die Sätze wiederholen, die ich mir schon selber beigebracht hab ;) Gibt 3 Credits und ne Menge verunsicherte Austauschstudenten. Wird dann nach 2 Wochen zu nem Continuation Course (Swedish for less idiots)
  2. Production and Work Organisation. Das beste, ich muss nicht zu den Vorlesungen. Ich muss nur das Standard Werk (The degradation of Work in the 20th century) zusammenfassen und reflektieren. Und das mit ner anderen deutschen.
Generell kann ich bis jetzt sagen, dass der Aufwand für die Credits lächerlich ist. Klar hab nicht die schwersten Kurse bis jetzt, aber scheint wohl hier bei 70% der Fälle so zu sein, dass sie einem di Credits hinterher werfen. Naja nächstes Quarter werd ich auch mal was normales belegen... so zumindest der Vorsatz.

Hab nun auch meine Mobilität ins unermessliche gesteigert, durch den Kauf eines naja... Fahrrads... Fahrrad ähnlichen Metall Teil mit Gummi. Sieht schnieke aus, kann aber weder bremsen (hinten), noch ist abzuschließen (Schloss abgebrochen) oder schalten. Also fahr ich im ersten Gang durch die winterliche Landschaft. Sieht man ja auch mehr...

Noch zu erwähnen wäre das Sportzentrum STiL. Eigentlich der Wahnsinn. Ist ein Fitnessstudio mit allen nur erdenklichen Möglichkeiten Fit zu bleiben. Von Kursen, Sportgruppen, Sauna, Spinning, Laufbänder, Fahrräder, Rowing Machines bis Hanteln, Kraftraum und Pumping machines ist alles dabei. Kann man sich austoben. Der Preis ist dementsprechend teuer (ca 40 €/Monat). Zieht man aber mal die 10% Schweden is ehh teurer Bonus ab und bedenkt die Leistungen isses ne Investition wert.
Guiseppe und ich sind jetzt am ausprobieren ob das was für uns ist (es ist).

Ende der Woche gehts dann los mit den (offiziellen) Kennenlern Spielchen unter Austausch Studenten. Da werd ich dann auch mal Lulea Downtown ohne Stress und Erfrierungserscheinungen sehen können.

Sonntag, 18. Januar 2009

Party Party

Das erste Wochenende scheint überstanden und die erste richtige Party überlebt:
Trafen uns alle (anscheinend warns mal 50 Leute auf engstem Raum) in ner Nachbar Wg um dann gekonnt aus diversen alkoholischen Spezialitäten einen hinter die Binde zu kippen und Leute kennenzulernen.
Die verschiedenen Trinkkulturen zu erleben ist ein Anblick:
Bier aus Strohhälmen trinken (Leichtbier kickt wohl nicht so)
Weißwein mit Zitrone auf Pappbecher
und die Schotten, die einfach alles weghauen (mein WG Genosse eingeschlossen)


Das sind die WG Kollegen, wie man sehen kann leben wir in der 8 :P
(Shawn, Guiseppe, Bruno and me)


Nach dem feucht fröhlichen Start sind wir dann zum STUK gelaufen. Dies ist Studentenwerk, Mensa, CampusParty und Studentenzentrum in einem. Party war hervorragend, aber das Bier (FulÖl) hat so abgrundtief schlecht geschmeckt (obwohl es dem Normalopils schon Nahe kommt mit 5,8 %) . Also echt als ob man Sonnenblumenöl trinken würde. Daher vllt auch der Name... sollte man mal drüber nachdenken.

Beispielbild vom STUK (Alla bilder © stuk.nu)


Zwei Sachen sind aus dieser Nacht noch hängengeblieben:
  • Getting laid scheint hier wohl das Prinzip zu sein. Genau so wie man es von American Pie kennt und dachte, dass es n dummes Gerücht ist. Alles dreht sich nur darum irgendwas abzuschleppen. Also verlagere ich mich mehr aufs Bier genießen... ach stimmt is ja nicht :/
  • Die Schweden rennen wirklich wie die Hives rum. Ich dachte immer, dass wäre der Modegag der Gruppe um aufzufallen. Scheint wohl mehr so zu sein, dass Krawatte, Hut, Fliege, Anzug und Hosenträger viele Leute tragen. Find den Style klasse, muss mir nur noch einer den Hosenträger Verkäufer meines Vertrauens zeigen.
Abschließend sind wir dann nach Hause gewankt und haben uns an der guten 3 Uhr Pasta von Guiseppe erfreut. Wenn manche Leute nicht mehr grade aus gucken können macht er noch Nudeln.
Also hier lässt sichs aushalten :D
PS: Bilder folgen, wenn ich das Mädchen finde, was fotographiert hat

Samstag, 17. Januar 2009

Räumlichkeiten

Da ich jetzt entdeckt hab, dass Videos ebenfalls möglich sind, hab ich mal ne Tour durch die WG gemacht um einen Eindruck meiner Lebensverhältnisse zu machen.
Zum Glück isses wieder wärmer geworden, so dass ich nicht erfrieren muss, wenn ich nach Downtown Lulea laufe.

Noch ein Bild von der nordschwedischen Sonne, da man sie hier recht selten sieht:Dies ist auch der Zenit der Sonne, dh man fühlt sich konstant wie früh morgens oder nachmittags. Da kann riktig öl (starkes leicht bier) helfen :P

Und das ist das Ergebnis meines ersten Trips nach Downtown Lulea:
Die Ostsee ist wirklich eingefroren (unglaublich... bei -27°C)
Die Innenstadt ist irgendwie... nicht so :P
Und der Weg zu Fuß (7 km) hats in sich, da die Schweden zumindest im Winter nicht an Bürgersteige glauben. Mit dem Wind und der ständigen Todesgefahr isses schon n Erlebnis .

Aber Spaß machts :)

Freitag, 16. Januar 2009

Morti


Einfach nur zum Testen und weil ich ihn wie viel andere sehr vermisse :P

Donnerstag, 15. Januar 2009

Erster Tag


Nachdem ich dann ohne Probleme von Stockholm nach Lulea (gefühlt Eiswüste) geflogen bin, wurde ich persönlich abgeholt und mir wurde alles gezeigt. Personal service und so.
Mit meinen unglaublichen Schwedisch Kenntnissen kam ich leider nicht weit (jag heter peter et jag kommer fran tyskland).


Nach dem Auspacken in der internationalen WG (französisch, italienisch, schottisch und deutsch) gings dann sofort weiter auf die Exchange Party in der NachbarWg.
Die Erkenntnisse des Abends:
Französisches Englisch wird mit jedem Schluck leichter zu verstehen
Schweden können Austauschstudenten in ihrem eigenen Land sein
und Snus is wohl ekelhaft.

Zum Glück hab ich den bürokratischen (und unglaublich teuren) Kram nun heute erledigt und kann mich wieder voll aufs Trinken konzentrieren ;) Dabei hab ich die Entdeckung gemacht, dass die Uni genau so ist, wie man sich eine Uni vorstellen sollte:
Treffpunkt, neu, überall Holz, warm, alles digital und überaus freundlich.


Nur die -20°C ziehen einem die Schuhe aus wenn man einkaufen laufen muss. Kann man sich aber dran gewöhnen :D Man fühlt sich konstant 3 Stunden später, da der Sonnenuntergang biologisch bei 18 Uhr angesiedelt ist und nicht bei 14:30 Uhr.

Werd mich jetzt den kulinarischen Genüssen dieses Landes hingeben

Mittwoch, 14. Januar 2009

Start


So!

Heute gehts los, letzte Packungen werden noch hastig innen Koffer gedrückt, die Liebsten verabschiedet und dann kanns los gehen.
Keine Ahnung was mich erwartet.