Dienstag, 10. März 2009

Nordschweden I - Kiruna, Miene

Moin Moin,

gestern durften wir endlich zu unserem lang erwarteten Trip nach Kiruna, Nordnordschweden aufbrechen. Organisiert von den freundlichen Studenten der "Wir kümmern uns um euch" Fraktion der Uni ging es um knackige 5 Uhr morgens mit dem Bus Richtung... na... Norden richtig.
Dass wir den Bus fast verpasst hätten hat uns nicht davon abgehalten 10 min später in den studentischen Tiefschlaf zu verfallen. Is ja auch wirklich eine unchristliche Zeit. Auf dem Plan standen:
  • Kiruna angucken
  • Miene besichtigen
  • das Mittagsbuffet des Icehotels plündern
  • Frieren
  • Icehotel gucken

Das Icehotel folgt später. Kiruna ist die größte Stadt der Welt (nach eigenen Angaben, wenn man die km² nimmt, was ein Betrug einfach das halbe Bundesland als Sadt zu deklarieren) und ist der nördlichste Außenposten der Universität und wahrscheinlich auch der schwedischen Menschheit. Die LTU hat hier nen Masterstudiengang in Space-Engineering (toller Titel) und die Miene sorgt für 100.000 Arbeitsplätze in dieser Region. 19.000 davon leben in Kiruna selbst.
Irgendwann im 19. Jahrhundert hat man rausgefunden, dass es hier reichlichst 70% Eisenerz gibt, was man einfach vom Berg abtragen konnte. Als es rentabel geworden ist begannen selbst hier in der tiefsten Wildnis Leute nach Eisenerz zu buddeln.
Heute schaufeln sie immernoch, jedoch in 1400 m Tiefe und mit enormen Kosten (Automatisierung, Untertagebau, Sicherheitsstandards). Das können sie sich nur leisten, weil sie das tollste Produkt der Welt herstellen - 70% Eisenerzpellets (jaja). Naja es gab 540 m unter Tage nen kleinen Kinofilm über die Miene, ein Musuem und Kaffee. Was will man mehr?!?
Dass sie den gesamten Ort in 20 Jahren, aufgrund der Gier nach mehr Eisenerz, mal um ein paar Kilometer versetzen müssen, ist beiläufig mal aufgetaucht. Auch dass das hier wie ne Wüstenlandschaft (ok mehr Eiswüste) aussieht wegen dem Abtragen des Berges, ist kaum erwähnt und schon wieder vergessen. Gibt ja Arbeitsplätze...
Abschließend konnten wir uns noch von 2 Kirchen begeistern lassen, wobei eine wirklich was hergemacht hat. Die Kirche wurde von dem ersten durch die Miene reichgewordenen Bürger der Stadt gestiftet und erinnert an ein Zelt der Samen (Ureinwohner der Schweden). Ist echt ganz gut gelungen und mal was ganz neues. Leider kommt das auf dem Bild nicht so raus, da der Zelteindruck am besten von innen gewirkt hat.
PS: Das erste Foto hier ist nicht der plötzliche Ausbruch von Sommer in Nordschweden - das is ein Foto von einem Foto von wo es mal warm war (soll auch möglich sein)

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