Sonntag, 17. Mai 2009

Höga Kusten Leden

Endpunkt meiner Reise
Tach auch,

ich bin zurück von meinem ersten richtigen Hiking Trail Trip und es war ein Traum. Ich hatte das unendliche Glück konstant gutes Wetter zu haben (das bedeutet hier: über 12 Grad und Sonnenschein - Tshirt Wetter) um Zentral(Nord) Schwedens Küstenregion zu erforschen. Diese Region ist ca 550 km von Lulea entfernt und Teil des Welt(natur)erbes.
Der High Coast Trail ist ein Fernwanderweg über 127 km in 13 Etappen entlang den Bergen der Küste. Ja klingt komisch Berge und Küste, aber anscheinend hat während der Eiszeit der Gletscher das Land runtergedrückt, welches sich jetzt befreit von eben solchem mit einem wahnsinnigen Tempo (glaub 8 mm pro jahr, war mal schneller) nach oben drückt. Wens interessiert sei die Insiderseite wikipedia ans Herz zu legen ;)
eine rekonstruierte alte Farm am See

Wie dem auch sei habe ich beschlossen die Hälfte der Strecke in 2n halb Tagen zu wandern. Quasi von Jugendherberge zu Jugendherberge. Im Endeffekt bin ich an meine pysischen Leistungsgrenzen gestoßen und habe die letzten der 90 km nur noch in demütiger gebückter Haltung hinter mich gebracht. Schön war es trotzdem :)

Mittagspausenstrand

Mit dem Komfortbus gings Donnerstag früh (5 Uhr der erste Versuch, zu dumm zum Zeitplan lesen, 7 uhr der 2. Versuch) mit dem Doppeldecker Komfortbus inklusive Stewardess Richtung Ullanger. Nachmittags angekommen gings ohne Umwege los, man wollte ja den Herbergszivi nicht warten lassen.

Erstaunlicherweise erreichte ich das Youth hostel 2 h später. Viel früher als ich gedacht habe. Das gab mir noch die Möglichkeit den Nachbarberg zu besteigen und das war wohl eine der besseren Entscheidungen dieses "Urlaubs". Die Aussicht war der Wahnsinn. Klasse war ebenfalls, dass ich total allein in der gesamten JH-Anlage war.
Die erste Jugendherberge

Nach sehr erholsamen Schlaf, ging der wilde Lauf weiter. 36 km standen auf dem Plan und als Wandernovize hatte ich keine Ahnung, ob der Körper das mitmacht. Hat er aber sehr widerspenstig.

Fröhlich ging es durch ein paar Städte (in Deutschland eher mehrere Höfe nah beinander) zum ersten richtigen Berg. Da gab es die Möglichkeit hochzuklettern, was zwar nicht aufm Plan stand, aber hey wie oft kann man in der Königsgrotte ne Runde verschnaufen, also ab die 300 m Klettern hoch. Aussicht n Traum, Endorphine ohne Ende aber mal wieder keine Menschenseele. Man muss generell sagen, dass ich auf den gesamten 25 h Wanderung vielleicht insgesamt 10 Menschen getroffen habe. Der Statistiker in mir macht daraus 0,4 Mensch pro h. Und das bei bestem Wetter und Wochenende.

Generell muss man sagen, dass der Weg sehr gut ausgeschildert ist und ihn vermutlich auch ganz ohne Karte laufen kann. An manchen Stellen wirds jedoch recht kritisch mit der Trittsicherheit und ist eher was für geübte Wanderer. Mehrere Stunden über Steine und Wurzeln machen aus dir und deinen Füßen keine Freunde.


Highlight des ersten Naturparks war die Slattdals-Schlucht. Nach beschwerlichem Aufstieg (welcher Aufstieg ist eigentlich nicht beschwerlich?!?) landet man auf nem Berg der durch eine tiefe Schlucht (40 m tief, 8 m breit) geteilt ist. Man kann den berg hochlaufen und sich überzeugen, dass 40 m echt tief sein können. Hab ich auch :P.
Die Schlucht mit Restschnee

Schlussendlich kam ich dann doch irgendwann mal an die Jh und konnte mein wohlverdientes Feierabend Leichtbier genießen und den Regenbogen Regenbogen sein lassen.
Durch Wald und Wiesen gings dann zu einem weiteren Naturreservoir oder -park. Mörderisch für untenrum ein Traum für die Sinne. Wandern, Springen, Klettern, Rennen und an verlassenen Seen verschnaufen. Alles drin und als Highlight eine vebrannte Hochebene mit Sicht auf die untenliegenden Küsten und dem grünen Alkalisee.


Der Rest der Reise war dann nur noch ein Wettlauf gegen die Zeit um meinen letzten Bus Richtung 550 km entfernte Heimat nicht zu verpassen. Ich hab gewonnen und konnte noch ein wenig Zeit in der Nähe von Örnsköldsviks riesigen Skisprungschanzen verbringen. Da ja Schweden nicht DIE Skisprungnation ist, werden die Schanzen wohl nur noch bei nicht so hochklassigen Events angeflogen.

Dies ist Lulea als ich um 1:30 nach Hause gelaufen bin. Das Eis auf dem Meer ist anscheind erst seit Dienstag vollständig weg (geschmolzen glaub ich mal nicht) und auch hier wirds nicht mehr dunkel.
PS: Ich finde die Schweden haben einen besonderen Sinn für Humor (Bild anklicken):
Ach?!?

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